Sie haben Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Gelenk Ihrer großen Zehe?
Dann könnte es sich um eine Großzehengrundgelenksarthrose, dem Hallux rigidus, handeln.
Lesen Sie hier alle Informationen zu diesem Krankheitsbild und wie wir Ihnen helfen können.
Der Hallux rigidus ist eine komplexe Erkrankung und dementsprechend umfangreich ist dieser Beitrag.
Falls Sie es eilig haben, springen Sie mit dem Inhaltsverzeichnis auf der linken Seite einfach zu den einzelnen Kapiteln.
Ein Hallux Rigidus oder auch die Großzehengrundgelenksarthrose ist eine Erkrankung des Großzehengrundgelenks (das Gelenk am Anfang des großen Zehs), bei der es zu einer Steifheit und Einschränkung der Beweglichkeit kommt. Die Erkrankung beschreibt also die Gelenksabnützung des Großzehengrundgelenkes. "Hallux" bezieht sich auf den großen Zeh, während "Rigidus" aus dem Lateinischen stammt und "steif" bedeutet. Hallux rigidus bedeutet also frei übersetzt „steife Großzehe“.
Es kommt bei diesem Krankheitsbild zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des Großzehengrundgelenkes aufgrund einer Gelenksabnützung (Arthrose) und in weiterer Folge auch zu einem Knochenumbau mit Knochenanbauten (Osteophytenbildung).
Hierbei ist insbesondere die Dorsalextension, die Beweglichkeit der Großzehe nach oben, eingeschränkt, die aber für das Abrollen beim Gehen essenziell ist. Der Hallux rigidus ist die häufigste arthrotische (gelenkszerstörende) Erkrankung des Fußes.
Abhängig vom Stadium der Erkrankung existieren sowohl konservative (also ohne eine Operation) als auch operative Therapiemöglichkeiten.
Ein Hallux Rigidus entwickelt sich schleichend über einen längeren Zeitraum. Es gibt verschiedene Stadieneinteilungen. Für Sie als Patient ist die Einteilung in 3 Stadien am anschaulichsten.
Im Frühstadium des Hallux rigidus, man nennt es auch Hallux limitus, klagen die Patienten über belastungsabhängige Schmerzen insbesondere beim Abrollen. In einigen Fällen kann es zusätzlich zu Rötung, Schwellung sowie Ergussbildung kommen. Die Patienten beginnen, die Großzehe weniger zu belasten und sind immer weniger in der Lage, Schuhe mit hohen Absätzen zu tragen. Der Befund bei der klinischen Untersuchung ist in diesem Stadium noch sehr unspezifisch.
Im Mittleren Stadium verstärken sich die bewegungsabhängigen Schmerzen. In diesem Stadium ist das Heben der Großzehe deutlich eingeschränkt oder bereits aufgehoben. Gelegentlich kann man in diesem Stadium beim Durchbewegen der Großzehe ein Gelenkreiben spüren. Besteht der Hallux rigidus schon längere Zeit, so lassen sich die Osteophyten, also die Knochenanbauten, die der Knochen aufgrund der fortschreitenden Erkrankung ausbildet, bereits durch die Haut ertasten. Sie können sich vorstellen, dass diese insbesondere beim Tragen von Schuhen große Probleme bereiten können. Die Patienten berichten neben einer anhaltenden Schwellung und Rötung auch über eine Druckempfindlichkeit auf der Gelenksunterseite.
In der Folge wird das Großzehengrundgelenk schmerzbedingt entlastet und gleichzeitig die angrenzenden Strukturen stärker belastet, was dort vermehrt zu Verhornungen (Hyperkeratosen) und Schwielenbildung führt.
Im Spätstadium ist die Beweglichkeit des Großzehengrundgelenkes fast vollständig aufgehoben. Über dem ersten Mittelfußköpfchen lassen sich große Osteophyten ertasten und das Gelenkreiben verstärkt sich. Auch in diesem Stadium besteht eine Schwellung und Rötung des Großzehengrundgelenkes. Das Tragen von normalen Schuhen ist teilweise nicht mehr möglich.
Das Krankheitsbild ist noch nicht vollständig erforscht. Insbesondere über die Ursachen wird nach wie vor sehr viel diskutiert.
Grundsätzlich steigt das Risiko für eine Arthrose mit zunehmendem Alter generell, da der Knorpel mit der Zeit natürlicherweise abbaut.
Entzündliche Gelenkserkrankungen wie die chronische Polyarthritis, die Psoriasisarthritis (Schuppenflechte mit Gelenksbeteiligung) oder auch die Gicht können zu einem Hallux rigidus führen.
Tritt ein Hallux rigidus bei einem jungen Menschen auf, so ist die Ursache meistens eine Osteochondroisis dissecans, (ein Absterben des Knorpels und des Knochens im Bereich des ersten Mittelfußköpfchens) oder eine osteochondrale Läsion (eine Verletzung des Knochen-Knorpel Überganges).
Auch die deutlich erhöhte oder ungleichmäßige Belastung des Großzehengrundgelenkes bei bestimmten Sportarten, etwa beim Balletttanzen und bei solchen mit abrupten Richtungswechseln (Stop-and-go), oder auch bestimmte berufliche Tätigkeiten, die eine dauerhafte Dorsalextension im Großzehengrundgelenk erfordern (zum Beispiel bei Fliesenlegern), scheinen durch wiederholende Mikrotraumen zu einem Hallux rigidus zu führen.
Somit können auch vorangegangene Verletzungen des Großzehengrundgelenks den Knorpel schädigen und das Risiko für einen Hallux rigidus erhöhen. Schuhe mit hohen Absätzen oder dünner Sohle können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen eines vorbestehenden Hallux rigidus verstärken, entstehen kann er dadurch allerdings nicht.
Genetische Komponenten werden regelmäßig diskutiert, wurden aber in Studien noch nicht eindeutig bestätigt. Auch anatomische Besonderheiten der Fußform oder ein unphysiologisches Gangmuster aufgrund einer bereits bestehenden Fußfehlstellung können zu einem Hallux rigidus führen. Insbesondere Fußfehlstellungen, die eine vermehrte Großzehendrehung „nach außen“ (Pronation) verursachen und damit zu einer veränderten Gangart führen, tendieren zu Bildung eines Hallux rigidus.
„Neben einem ausführlichen Anamnesegespräch und einer klinischen Untersuchung spielt die bildgebende Diagnostik mittels Röntgen eine große Rolle in der Entscheidungsfindung der weiteren Therapie.“
Dr. David Fengler
Zur Diagnosefindung ist es wichtig, dass wir Ihre komplette Krankengeschichte und Ihren Leidensweg, also die Anamnese, genau kennenlernen. Dazu nehmen wir uns viel Zeit, in der wir auch versuchen werden, all Ihre Fragen zu beantworten.
Außerdem führen wir eine ausgiebige klinische Untersuchung des gesamten Bewegungsapparates durch, in der wir ganzheitlich das Ausmaß der Fehlstellung, die Begleiterkrankungen und andere Pathologien erfassen können.
Die Beurteilung des Gangbildes gehört genauso dazu, wie das Durchführen spezieller Funktionstests und die Beurteilung der Fußstatik, der Bewegungsausmaße sowie die Stabilitätsprüfung aller Gelenke.
Die radiologische Untersuchung mittels Röntgen spielt eine wichtige Rolle in der Stadieneinteilung und Planung des Weiteren Procederes. Im Frühstadium ist der Hallux rigidus oder Hallux limitus im Röntgen oftmals nicht zu erkennen. Der Gelenkspalt ist nur geringfügig verschmälert und auch die Knochenanbauten sind nur gering bis gar nicht ausgeprägt.
Im fortgeschrittenen Stadium sind die klassischen Arthrosezeichen wie die Gelenkspaltverschmälerung, knöcherne Verdichtungszonen (subchondrale Sklerose), Zysten, Knochenanbauten (Osteophyten) und die Gelenkszerstörung dann deutlich zu erkennen. Insbesondere die dorsalen Exostosen (knöcherne Ausziehungen im Bereich des Gelenkes) sind deutlich ausgeprägt und können, wenn sie sehr groß werden, abbrechen und als freies Knochenfragment sichtbar werden.
Die Kombination dieser Schritte und Untersuchungen ermöglicht es uns, eine genaue Diagnose eines Hallux Rigidus zu stellen.
„Die konservative Therapie des Hallux Rigidus zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren, ohne eine chirurgische Intervention durchzuführen.“
Dr. David Fengler
Konservative Therapiemaßnahmen sind im Frühstadium der Erkrankung erfolgversprechend. Sie sind auch in fortgeschrittenem Stadium angezeigt, wenn z.B. eine Kontraindikation (Gegenanzeige) zur Operation besteht.
Im Frühstadium helfen
„Ziel einer jeden Operation sollte die deutliche Verbesserung der Lebensqualität sein. Dazu zählt Schmerzfreiheit ebenso wie auch die Verbesserung der Mobilität. Wir wählen unsere Operationstechniken daher in Abhängigkeit vom Stadium des Hallux rigidus aus.“
Dr. David Fengler
Es existieren viele unterschiedliche Operationsmethoden um den Hallux rigidus zu behandeln. Je nach Stadium und unter Berücksichtigung des klinischen und radiologischen Ausmaßes der Erkrankung sowie weiterer vorhandener Fehlstellungen und Begleiterkrankungen muss auch Ihr Aktivitätsniveau als Patient in die OP-Planung einbezogen werden.
Grundsätzlich unterscheidet man gelenkserhaltende und gelenksentfernende Verfahren.
Im Frühstadium können mit der konservativen Therapie (Infiltrationstherapie, Physiotherapie, Knorpelaufbaukuren) sehr gute Erfolge erzielt werden.
Im mittleren Stadium werden in den meisten Fällen gelenkserhaltende Operationen durchgeführt. So z.B. die so genannte Cheilektomie, ein wenig invasives Operationsverfahren. In diesem Stadium sind es hauptsächlich dorsale Osteophyten (knöcherne Anbauten und Ausziehungen des oberen Anteils des ersten Mittelfußköpfchens), die die Bewegung deutlich einschränken. Bei der Cheilektomie werden daher der dorsale (obere) Anteil des ersten Mittelfußköpfchens und auch alle Osteophyten abgetragen. Zusätzlich werden Verklebungen gelöst und bei Bedarf freie Gelenkskörper entfernt. Dadurch bleibt das Gelenk erhalten, die ursprüngliche Form des Mittelfußköpfchen wird wiederhergestellt (Remodeling) und die schmerzfreie Bewegung im Großzehengrundgelenk ist wieder möglich. Die Operation bietet den Vorteil, dass kein Implantat verwendet wird und die Patienten nach der Operation den Fuß sofort voll belasten können. Um ein langfristig zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, muss der Fuß sofort mobilisiert und abgerollt werden. Wir arbeiten eng mit der Physiotherapie zusammen, um dies zu gewährleisten.
Manchmal reicht eine Cheilektomie allein nicht aus. Dann kann zusätzlich die Moberg Prozedur durchgeführt werden. Dabei wird zusätzlich zur Cheilektomie im Bereich des Grundgliedes der Großzehe ein Knochenkeil entnommen und die Stellung der Zehe so verändert, dass eine verbesserte Abrollbewegung der Großzehe ermöglicht wird.
In einigen Fällen kann auch die Youngswick-Operation, die ein Durchtrennen und Verkürzen des ersten Mittelfußknochens beschreibt, nötig sein, um ausreichend Platz im Gelenk zu schaffen.
Tritt der Hallux rigidus in Kombination mit einem Hallux valgus auf, führen wir abhängig vom Stadium die Operation nach Stoffella durch, welche, etwas modifiziert, auch eine Verkürzung des ersten Mittelfußknochens bewirkt. Diese Verkürzung schafft eine räumliche Entlastung des Gelenkes. Durch anschließendes Einbringen und Fixieren der Stoffella-Spange entsteht eine elastische innere Schienung, die eine natürliche interfragmentäre Kompression zur Stabilisierung der Knochenverbindung bewirkt. Auch nach dieser Operation kann und muss der Fuß sofort voll belastet werden, damit das Implantat seine volle Wirkung erzielt.
Bei schwerwiegendem Hallux rigidus kommen gelenksresezierende Operationsverfahren zum Einsatz. In diesen Fällen führen wir eine Arthrodese, also eine Versteifung des Großzehengrundgelenkes, in Funktionsstellung durch. Dies führt zur Schmerzfreiheit und zur Fähigkeit, den Fuß wieder voll belasten zu können. Je nach individuellem klinischem Befund stehen uns dafür Platten- und Schraubensysteme zur Verfügung. Auch nach einer
Versteifung ist der betroffene Fuß noch hochbelastbar und SportlerInnen weiterhin in der Lage aktiv zu bleiben.
„Der gesamte Aufenthalt in der Rudolfinerhaus Privatklinik oder einem unserer anderen Kooperationsspitäler dauert etwa ein bis drei Tage. Am Aufnahmetag finden präoperative internistische und radiologische Untersuchungen sowie die Operation statt. In den Tagen nach der Operation führen wir regelmäßige Wundkontrollen durch und gehen gemeinsam die ersten Schritte.“
Dr. David Fengler
Wenn Sie sich für eine Operation bei uns entscheiden, so führen wir diese im Rudolfinerhaus, einem der renommiertesten Wiener Privatspitäler, durch. Hier werden Ihnen nicht nur die komplette Infrastruktur eines modernen Krankenhauses geboten, sondern auch Luxus und Service eines 5* Hotels. Sollten Sie keine Zusatz- oder Privatversicherung besitzen oder bei einer „kleinen“ Krankenkasse versichert sein, so finden wir für Sie die kostengünstigste Lösung in Kooperation mit anderen Privatspitälern.
Der Aufenthalt im Krankenhaus dauert meist nur ein bis drei Tage abhängig von der Komplexität des Eingriffes.
Am Aufnahmetag erfolgt die Durchführung aller relevanten präoperativen Untersuchungen wie Röntgen, Blutabnahme, internistische Freigabe und EKG. Außerdem führt der Narkosearzt (Anästhesist) ein ausführliches Aufklärungsgespräch über die Narkoseart mit Ihnen. Am Nachmittag findet dann die eigentliche Operation statt.
Die postoperative Behandlung richtet sich nach der durchgeführten Operation.
„Bei allen gelenkerhaltenden Operationen ist die sofortige vollbelastende Mobilisierung möglich und wichtiger Teil der Nachbehandlung. Es können bereits unmittelbar nach der Operation bequeme Sandalen getragen werden. Alltagstätigkeiten und Autofahren sind nach zwei Wochen möglich, moderate sportliche Aktivitäten bereits nach drei Wochen. Auch nach einer kompletten Versteifung ist die unmittelbare Vollbelastung des Fußes möglich. Allerdings muss in diesen Fällen ein spezieller Vorfußentlastungsschuh für 6 Wochen getragen werden.“
Dr. David Fengler
Die meisten gelenkserhaltenden Hallux rigidus-Operationen ermöglichen es, den Fuß unmittelbar nach der Operation voll zu belasten. Egal, ob Sie an einem oder beiden Füßen operiert wurden, bereits am ersten postoperativen Tag werden Sie in angenehmen und optisch ansprechenden Sandalen ohne Hilfsmittel gehen können.
Damit die Hallux-Spange nach Stoffella ihre volle Funktion entfalten kann, ist die vollbelastende Mobilisierung direkt nach der Operation wichtiger Teil der Nachbehandlung.
Auch nach einer Cheilektomie bedarf es der sofortigen Mobilisierung des Großzehengrundgelenkes um die neu erlangte Bewegungsfreiheit zu erhalten.
Die ersten Schritte werden wir gemeinsam durchführen. So verlieren Sie bestehende Ängste und fassen Vertrauen in die Vollbelastung.
Abwechselnde Bewegungsübungen und die zeitweise Hochlagerung reduzieren die anfängliche Schwellung des Fußes und anfängliche Schmerzen werden mit Schmerzmitteln abgefangen.
Nach einer Woche ist die Wundheilung bereits so weit fortgeschritten, dass nahezu jede Alltagstätigkeit durchgeführt werden kann. Auch Autofahren ist dann wieder möglich.
Sollte kein selbstauflösendes Nahtmaterial verwendet werden, wird nach zwei Wochen die Naht entfernt. Ab diesem Zeitpunkt ist das Tragen von bequemen Schuhen (Sneaker, Turnschuhe, Halbschuhe etc.) möglich.
Sportliche Aktivitäten wie Fahrradfahren, Schwimmen, Fitness, Rudern und Yoga etc. sind etwa ab der dritten Woche wieder möglich. Sportarten, die den Fuß stärker belasten wie laufen, klettern und springen, sind nach 6 Wochen möglich.
Wurde ein Stoffella Implantat eingesetzt, so kann nach Abschluss der Knochenheilung, ab dem achten Monat das Implantat in einem kurzen lokalen Eingriff entfernt werden.
Auch nach gelenksresezierenden Eingriffen, wie der Arthrodese, ist postoperativ eine Vollbelastung möglich. Allerdings muss dazu ein spezieller Vorfußentlastungsschuh für insgesamt 6 Wochen getragen werden. Alltagsaktivitäten sind in diesem Schuh ohne Probleme möglich. Autofahren jedoch erst nach Abschluss der 6 Wochen. Nach Ende der Heilungsphase ist die Großzehe in normalen Schuhen ohne hohe Absätze dauerhaft belastungsstabil und schmerzfrei. Sportarten wie Schwimmen und Radfahren sowie jegliche Ballsportarten (Tennis, Fußball, Badminton, Hockey etc.) sind nun wieder möglich.
Ein Hallux Rigidus ist eine degenerative Erkrankung des Großzehengrundgelenks, die durch Arthrose (Knorpelabnützung) gekennzeichnet ist. Dies führt zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des Gelenks und zur Bildung von Osteophyten (Knochenwucherungen) am Gelenk. Die betroffenen Personen leiden oft unter Schmerzen, Gelenksteifigkeit und Funktionsbeeinträchtigungen im Bereich des Großzehengrundgelenks.
Ein Hallux Rigidus entwickelt sich in der Regel durch die progressive Abnutzung des Großzehengrundgelenks, was zu einer Arthrose führt. Dieser Prozess kann aufgrund von genetischer Veranlagung, wiederholter Belastung, Fußdeformitäten oder Verletzungen ausgelöst werden. Mit der Zeit bilden sich Knochenwucherungen (Osteophyten) am Gelenk, was zu Schmerzen, Gelenksteifigkeit und eingeschränkter Beweglichkeit der Großzehe führt.
Die Diagnose eines Hallux Rigidus erfolgt in der Regel durch eine Kombination von klinischen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren. Der Arzt prüft die Beweglichkeit des Großzehengrundgelenks und untersucht auf Schmerzen, Schwellungen und Deformitäten. Röntgenaufnahmen sind häufig erforderlich, um die genaue Schädigung des Gelenks und das Vorhandensein von Osteophyten zu bestätigen. Zusätzlich können bildgebende Verfahren wie MRT oder CT verwendet werden, um eine genauere Beurteilung des Zustands des Gelenks vorzunehmen und alternative Ursachen für die Symptome auszuschließen.
Die konservative Behandlung eines Hallux Rigidus zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern und die Funktion des Großzehengrundgelenks zu verbessern. Dazu gehören Schuhempfehlungen, die auf die Reduzierung der Belastung des Gelenks abzielen, orthopädische Einlagen zur Korrektur von Fehlstellungen und Schmerzlinderung durch entzündungshemmende Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika. Physiotherapie kann ebenfalls empfohlen werden, um die Beweglichkeit und Muskelkraft im Fuß zu erhalten oder zu verbessern. In einigen Fällen können Steroidinjektionen in das Gelenk zur vorübergehenden Schmerzlinderung in Betracht gezogen werden.
Die operative Behandlung eines Hallux Rigidus ohne Gelenkersatz kann mehrere Verfahren umfassen. Eine Cheilektomie beinhaltet die Entfernung von Knochenwucherungen (Osteophyten) am Großzehengrundgelenk, um die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Die Arthrodese ist eine Gelenkversteifung des Großzehengrundgelenks, bei der die Gelenkflächen entfernt und das Gelenk dauerhaft fixiert wird. Die Moberg-Prozedur und die Youngswick-Prozedur sind Techniken zur Korrektur von Fehlstellungen und zur Verbesserung der Gelenkfunktion, wobei Gewebe oder Knochen umgeformt oder verschoben werden. Die Wahl des Verfahrens hängt von der individuellen Diagnose und den Zielen der Operation ab.
Gelenkserhaltende Eingriffe können Tagesklinisch durchgeführt werden. Bei gelenksresezierenden Verfahren dauert der Aufenthalt in der Rudolfinerhaus Privatklinik oder einem unserer anderen Kooperationsspitäler zwei Tage. Am Aufnahmetag finden präoperative internistische und radiologische Untersuchungen sowie die Operation statt. Danach führen wir regelmäßige Wundkontrollen durch und gehen gemeinsam die ersten Schritte.
Geringe postoperative Schmerzen und Schwellungen sind normal. Nach gelenkserhaltenden Operationen spüren Sie einen Wundschmerz und geringe Schmerzen bei der Belastung. Gelenksresezierende Verfahren erfordern eine längere Nachbehandlung, entsprechend länger können auch die Schmerzen anhalten. Alle Patienten erhalten von uns eine individuell angepasste Schmerztherapie.
Nach gelenkserhaltenden Eingriffen sind sportliche Aktivitäten wie Radfahren, Schwimmen, Fitness und Yoga nach ca. 3 Wochen möglich. Nach gelenksresezierenden Eingriffen, wie z.B. einer Versteifung des Großzehengrundgelenkes, verlängert sich die Erholungs- und Heilungsphase deutlich. In diesem Fall sind sportliche Aktivitäten nach ca. 3 Monaten realistisch.